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Ein spannendes Praktikum in Berlin - Finn Drecker wagt den Sprung in die große weite Welt

Ein 2-wöchiges Schulpraktikum in einer Metropole … diese Möglichkeit kam für mich, sowie wahrscheinlich für die meisten SchülerInnen aus dem Bergischen Land, nicht infrage. Zu groß, zu viele Menschen, unterschiedliche Kulturen und die Frage, wo ich unterkommen könnte, waren nur einige von vielen Gedankengänge, mit denen ich mich auseinandersetzte.
Brandenburger Tor
Datum:
10. Jan. 2023
Von:
Finn Drecker

Letzteres erübrigte sich schnell bei einem Gespräch mit meiner Schwester. Diese lebt seit ca. 8 Jahren in Berlin und arbeitet dort erfolgreich als Stylistin. Trotz einiger Bedenken reizte mich der Gedanke ein Praktikum in der Hauptstadt zu absolvieren. Über Kontakte konnte mir ein Praktikumsplatz bei der Produktionsfirma MADWOMEN, welche sich insbesondere mit Art Direction, Produktion, Talent Placement und Social Media beschäftigt, zugesichert werden. Wenige Wochen später ging es los…

Zu Beginn erzählte mir die Gründerin von MADWOMEN und zugleich meine Praktikumsbetreuerin, auf welche Aufgaben und Termine ich mich einstellen könnte. Beim Hören der Fachwörter und den vielen Anglizismen verspürte ich eine leichte Überforderung und Angst, etwas falsch machen zu können. Dies legte sich jedoch schnell, als ich direkt am ersten Tag mitarbeiten durfte. Mir wurden verschiedene Programme gezeigt, mithilfe derer ich Videos schneiden und gestalten konnte. In den darauffolgenden Tagen durfte ich zudem eigene Videos drehen, welche später auf Instagram und auf der Website hochgeladen wurden.

Neben der digitalen Arbeit am Laptop oder Smartphone durfte ich ebenfalls bei Fotoshootings (u.a. für Converse) mithelfen. Hierbei beeindruckte mich die Anzahl an MitarbeiterInnen, die bei einem solchen Fotoshooting agieren. Models, Fotografen, Stylisten, Visagisten, Produzenten, Lichtsteuerung, … Damit solche Produktionen reibungslos ablaufen, übernimmt die Produktionsfirma, neben der Konzeptgestaltung, auch die Organisation. Diese ist zudem für das Finden einer geeigneten Location verantwortlich. Dementsprechend durfte ich meine Betreuerin auf einer Tour durch Berlin begleiten, um Orte in der Natur zu begutachten, die als potenzielle Locations für Fotoshootings fungieren könnten.

Durch die vielen Erlebnisse vergingen die zwei Wochen in Berlin wie im Flug. Täglich musste ich mich neuen Herausforderungen stellen und meine Comfort Zone verlassen. Schlussendlich kann ich jedoch sagen, dass sich der Aufwand für mich gelohnt hat. Es war sehr interessant und lehrreich in einem so internationalen und kreativen Umfeld arbeiten zu dürfen. Neben der Anzahl und Vielfalt an Praktikumsmöglichkeiten ist zudem der Vorteil bei einem Praktikum außerhalb von Wipperfürth, dass man mit neuen Kulturen, Sprachen und Denkweisen konfrontiert wird, die in der Kleinstadt als untypisch oder eigenartig gelten. In Berlin kann jeder sein, wie er will. Außerdem hilft ein Praktikum außerhalb des Wohnortes dabei, selbstständiger zu werden. Da ich jeden Tag woanders in Berlin arbeiten musste, konnte ich mich nach einer Weile leichter allein in der Stadt zurechtfinden. Generell kann ich jedem empfehlen, ein Praktikum in einer Großstadt zu machen. Bei keinem anderen Praktikum habe ich mehr für das Leben gelernt als in der Zeit in Berlin.

 

Finn Drecker (Stufe EF)