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„Wo waren wir? Beim Leben!“ – Inszenierung des Stücks „Das Leben“ durch den Literaturkurs der Stufe 11

Ein chaotischer Zuschauerraum, Stühle durcheinander gewürfelt, ein sehr reduziertes Bühnenbild und SchauspielerInnen, die statt Kostüm einen weißen Overall im Einheitslook tragen: Das, was sich den Theaterbesuchern zu Beginn des Stückes „Das Leben“, von Peter Haus geschrieben und vom Literaturkurs der Stufe 11 inszeniert, präsentierte, überraschte und faszinierte, so wie die darauffolgende 90-minütige Spielzeit, die zum Schmunzeln und Nachdenken anregte.
Das Leben
Datum:
17. Juni 2022
Von:
Htm

„Das Stück fordert die Zuschauer heraus“, so Nadine Sarp, unter deren Leitung die ElfklässlerInnen das Theaterstück, das zum Genre des absurden Theaters gehört, im Laufe des Schuljahres auswählten, einprobten und schließlich für die Öffentlichkeit präsentierten. Durch Fragen, die dem Publikum gestellt wurden, SchauspielerInnen, die durch den Zuschauerraum sprangen oder Ferngläser, mit denen die Anwesenden beobachtet und als „Kulturbanausen“ degradiert wurden, da man sich nicht mit Literatur auskenne, fühlte sich wirklich jeder und jede in der Aula des St.-Angela-Gymnasiums angesprochen. Schließlich ging es trotz aller Komik und Absurdität oder gerade deswegen um die wichtigen Fragen des Lebens: Wie viel muss man wissen, was ist Wissen wert, wie sieht die Kommunikation in Zeiten von Emojis und Co. aus und sind manche Jobs unterbezahlt? Die im Theaterstück als Regisseurin auftretende Johanna Puschmann ließ aufgrund ihrer kritischen, sinnierenden und zugleich überaus komischen Theatercrew einige Nerven, wenn z.B. immer wieder der blaue große Ball, der doch eigentlich grau war, oder die leere Kiste, die vielleicht doch nicht so leer war, im Zentrum aller Überlegungen standen. 

Dass neben vielen Lachern im Publikum auch die ein oder andere Sinnfrage provozierte wurde, ließ die 90 Minuten zu einem gelungenen Mix aus Unterhaltung und tiefgehender philosophischer Überlegung über den Sinn des Lebens werden.

Und am Ende stand eine Frage im Raum:

Vielleicht muss man gar nichts ÜBER das Leben lernen, sondern das Leben einfach nur leben?